Nusnäs und das Dalapferd
Das wohl bekannteste Souvenier und Symbol Schwedens ist das Dalapferd (Dalahäst) und wird in dem kleinen, idyllischen Dorf Nusnäs von Hand gefertigt. Nusnäs liegt ungefähr 10 km östlich von Mora in der schwedischen Provinz Dalarna, direkt am wunderschönen Siljansee.
Hier kann man in den Werkstätten der Grannas Olsson Hemslöjd die Herstellung des schwedischen Dalahästes von Beginn an, das heißt vom Grobschnitt über das Schnitzen bis hin zur typischen Bemalung beobachten. Das Dalapferd wird auch heute noch voll von Hand gefertigt.
Geschichte des Dalapferdes
Während der langen Winterabende in Dalarna fertigte man oft in den armen Waldarbeiterhütten mit den einfachsten Werkzeugen im Schein des wärmenden Feuers Spielsachen für die Kinder an. Hier entstand auch das Vorbild des heutigen Dalapferdes. Die älteste schriftliche Erwähnung, in der die Holzpferde zum Verkauf angeboten wurden, stammt von 1624. Es ist auch kein Zufall, dass das Spielzeug ein Pferd wurde. Denn das Pferd war zu dieser Zeit von unschätzbarem Wert. Es zog im Winter die schweren Baumstämme aus dem Wald und arbeitete im Sommer auf dem Feld mit. Umherfahrende Händler kauften den Arbeitern diese schön bemalten Holzpferde ab und dies schaffte eine kleine Basis, um die Pferde in den Wintermonaten herzustellen und so einen Zuverdienst zu erhalten.
Ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurde in einigen Dörfern in der Umgebung von Mora ein künstlerisch bemaltes Dalapferd verkauft. Aber erst durch Grannas Anders Olsson bekam das heutige schwedische Dalahäst sein weltweit bekanntes Aussehen.
Das Dalahäst und seine heutige Form
Grannas Anders Olsson begann ab 1922 Dalapferde herzustellen. Zu dieser Zeit war er gerade 26 Jahre alt und besaß eine Werkstatt im Bäckerhäuschen auf dem Hof des Vaters. Aber er fertigte zu Beginn nicht nur Dalapferde an, sondern auch Webstühle, Webgeräte und vieles mehr aus Holz an. Doch sein Unternehmergeist und seine Kreativität verliehen ihm die Möglichkeit mehr aus den bisherigen Dalapferden zu machen.
Er fertigte beispielsweise Schablonen für Dalapferde in verschiedenen Größen an, mit Hilfe derer er auf geeigneten Holzstücke die Pferde aufzeichnete und dann mittels einer handbetriebenen Bandsäge die Rohstücke für die Dalahäst herstellen konnte. Auf diese Art und Weise bekam jedes Dalapferd seine bestimmte Grundform und Größe. Erst das Messer des Schnitzers und der Pinsel des "Krusmalers" geben jedem Pferd seine individuelle Persönlichkeit.
Wirklich berühmt wurde das schwedische Dalapferd 1939, als es von einem schwedischen Ausstellungsarchitekten bei der Weltausstellung in New York vor dem Schwedenpavillion aufgestellt wurde.
Heutzutage gibt es die Dalapferde in der ganzen Welt. Eine große Anzahl davon wird auch heute noch in dem Unternehmen von Grannas Anders Olsson in Nusnäs gefertigt. Dort kann man die Herstellung vom Rohprodukt bis zum fertigen Dalapferd beobachten.
Für Kinder besteht vor den Werkstätten die Möglichkeit, ihr ganz persönliches Dalapferd mit eigenen Pinselstrichen zu kreieren und die Erwachsenen können sich im angrenzenden Laden etwas umsehen.
Touristinformation Mora
Weiterführende Literatur
Reiseführer Schweden
- Iwanowskys
Reiseführer Mittelschweden
- E.& B. von Hacke
Reiseführer Schweden
- Baedecker
DuMont Bildband Schweden
- Schwieder/Schauseil