Die Geschichte Schwedens als kurzer Überblick

Das heutige Schweden war vor 14 000 Jahren noch mit einer dicken Eisschicht versehen. Erst mit der Schneeschmelze kamen die Menschen auch in diesen Landstrich. Die älteste bekannte schwedische Siedlung ist aus der Zeit um 12 000 v. Chr. Nach und nach wurde Schweden immer mehr von Völkern besiedelt, die entweder von de Jagd oder vom Fischfang lebten. Erst während der frühen Eisenzeit wurden Menschen in Schweden sesshaft. Dadurch wurde der Ackerbau und die Viehzucht für sie zu einer wichtigen Ernährungsgrundlage.

In der Zeit der Wikinger (800-1050) vergrößerten sich die Schweden hauptsächlich in östliche Richhtung, um die dortigen Städte und Orte zu plündern oder Handel mit ihnen zu treiben. Die Schweden gelangten so über Flüsse und entlang der Ostseeküste bis nach Russland sowie bis zum Schwarzen und Kaspischen Meer. Dort begannen und unterhielten mit Byzanz und den Arabischen Königreichen. Im 9. Jahrhundert kam Schweden zum ersten Mal mit dem Christentum in Berührung. Die Christianisierung erfolgte jedoch erst im 11. Jahrhundert.

Im 13. Jahrhundert erhöhte sich der Einfluss der Krone und um 1280 erließ König Magnus Ladulås ein Diskret, das ihm die Einführung eines weltlichen Adelsstand und die Organisation der Gesellschaft nach dem Feudalprinzip ermöglichte.

Der Handel mit den deutschen Städten, die unter Führung der Stadt Lübeck einen Zusammenschluss zur Hanse bildteten, nahm erst im 14. Jahrhundert zu. Bis Mitte des 16. Jahrhunderts wurde der Handel mit Schweden durch dieses Bündnis beherrscht. Im Zuge dessen wurden entlang der Handelsrouten viele Städte gegründet. Zu einem großen Einschnitt in diese Handelstätigkeiten kam es, als die Pest 1350 Schweden erreichte. Dadurch kam es zu einem starken Bevölkerungsrückgang und einem wirtschaftlichen Verfall, von dem sich die Schweden nur schwer erholten.

Durch Erbschaften und Heiraten unter der Regentschaft der dänischen Königin Margarethe kam es 1389 zu einer Vereinigung der Königsmacht in Dänemark, Norwegen und Schweden. Um 1397 wurde die Kalmarer Union (1397 - 1521) gegründet, die festlegte, dass diese drei skandinavischen Länder den gleichen König anerkannten. 1520 endete die Kalmarer Union, die am Ende durch innere Zerrissenheit geprägt war, mit dem Stockholmer Blutbad, bei dem 80 schwedische Adelige auf Geheiß des dänischen Unionskönigs Christian II. hingerichtet wurden. Dies führte zu einem Aufstand, bei dem 1521 Christian II. abgesetzt und der schwedische Adelige Gustav Vasa 1523 zum König von Schweden gewählt wurde.

Unter der Regentschaft Gustav Vasas wurden die Grundlagen des schwedischen Nationalstaates gelegt. Es erfolgte eine Verstaatlichung der Kirche und die Konfesszierung der kirchlichen Güter. Gleichzeitig wurde Schritt für Schritt die protestantische Reformation durchgeführt. Es fand eine Machtkonzentration auf den König statt, und 1544 wurde das Erbkönigtum beschlossen.

Das Ziel der schwedischen Außenpolitik, die Vorherrschaft auf der Ostsee zu erlangen, führte zu reglemäßigen mit Dänemark.
Gustav II. Adolf war durch den Eingriff in den 30-jährigen Krieg auf Seiten der Protestanten zu einem der mächtigsten Herrscher Europas geworden, und besiegte Dänemark in den Kriegen 1643 - 1645 und 1657 - 1658.
Um diese Zeit gehörte zu Schweden Finnland, eine Reihe von norddeutschen Gebieten sowie das heutige Baltikum. Dadurch wurde Schweden zu einer Großmacht in Nordeuropa. Es wurde sogar eine kleine Kolonie in Delaware, Nordamerika, gegründet. Es fehlte jedoch den Schweden an den nötigen Ressourcen, um seine Position als Großmacht auf Dauer behaupten zu können.
So verlor Schweden durch die Niederlagen im Großen Nordischen Krieg (1700 - 1721) gegen Dänemark, Polen und Russland den größten Teil seiner Gebiete auf der anderen Seite der Ostsee und wurde so auf die Wesentlichen auf das Gebiet des heutigen Schweden und Finnland reduziert. In der Zeit der Napoleonioschen Kriege musste Schweden Finnland an Russland abtreten. Aber es gelang Jean-Baptiste Bernadotte, dem 1810 zum schwedischen Thronfolger gewählten französischen Marschall, Norwegen zu erwerben. Um 1814 wurde Norwegen zu einer Union mit Schweden gezwungen, die sich aber nach vielen internen Konflikten 1905 friedlich auflöste.

Im Jahr 1718 wurde durch das Schwedische Parlament (riksdag) und dem Reichsrat eine Verfassungsreform durchgesetzt, die die Alleinherrschaft des Königs abschaffte und die Macht in die Hände des Reichstages gab.
Auf Grund der engen Beziehungen zu Frankreich fand im 18. Jahrhundert eine starke kulturelle Entwicklung in Schweden statt. Während dieser Zeit kam es zu einer Beeinträchtigung des Überseehandels durch die Napoleonischen Kriege, die folglich zu einer Stagnation und einer Wirtschaftskrise in Schweden im 19. Jahrhundert führte. Dadurch verdiente sich ein Großteil der schwedischen Bevölkerung noch im späten 19. Jahrhundert seinen Lebensunterhalt in der Landwirtschaft. Die Folge daraus war eine Auswanderung der Schweden von Mitte des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann ein industrielles Wachstum, das in der Zeit von 1900 bis 1930 eine starke Entwicklung aufzeigte. Dadurch verwandelte sich Schweden nach dem Zweiten Weltkrieg in eine der führenden Industrienationen Europas.

Im späten 19. Jahrhundert erhielt die Arbeiterbewegung durch die Industrialisierung einen starken Zulauf und zeichnete sich durch ihren Reformismus am Anfang des 20. Jahrhunderts aus. Um 1917 traten die ersten Sozialdemokraten in die Regierung ein. Die Einführung des allgemeinen Wahlrechts wurde für Männer 1909 und für die Frauen 1921 vollzogen. Mit der Machterlangung der Sozialdemokraten in den 1930er Jahren wurde der Entwurf eines Wohlfahrtsstaates ausgearbeitet, dessen Verwirklichung nach dem Zweiten Weltkrieg erreicht wurde.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde Schweden von vier demokratischen Parteien regiert, die eine Koalitionsregierung ohne die Kommunisten bildeten. Nach dem Ende des Krieges wurde diese Koalition von einer sozialdemokratischen Alleinregierung unter der Führung von Per Albin Hansson abgelöst. Die Sozialdemokraten verwirklichten in den 1940er und 1950er Jahren, mit Abstimmung der anderen demokratischen Parteien, viele Reformen, die die Grundlage des schwedischen Wohlfahrtsstaates bildeten.
Zeitgleich zu diesen Reformen wurden Modernisierungsforderungen der Verfassung von 1809 laut und 1974 durch die Erlassung eines neuen Grundgesetzes zur Regierungsform vollzogen. Damit geht alle Macht vom Volke aus, das den Reichstag in freier und geheimer Wahl wählt. Der König bleibt weiterhin das schwedische Staatsoberhaupt, jedoch nur auf dem Papier. Im Jahre 1980 wurde eine Änderung der Erbfolge im thronfolgergesetz erlassen, die es nun ermöglicht, dass auch weilbliche Nachkommen Thronfolger werden können. Dadurch steht Prinzessin Viktoria vor ihrem jüngeren Bruder Carl Philip.

Außenpolitisch betrachtet, war Schweden seit 1814 an keinem Krieg mehr beteiligt. Das Land übt die Strategie der Allianzfreiheit bzw. im Krieg die Strategie der Neutralität aus und begründet seine Sicherheit durch den Ausbau starker nationaler Verteidigung. Trotz dieser Ausrichtung schloss sich Schweden 1920 dem Völkerbund und 1946 den Vereinigten Nationen an und beteiligte sich durch diese Organisationen an verschiedenen internationalen Aktionen, die zur Sicherung des Friedens durchgeführt wurden. Der Beitritt zur Europäischen Union erfolgte 1995.