Ransäter in der Region Värmland

Das kleine schwedische Örtchen Ransäter liegt in der Kommune Munkfors in Värmland, ganz idyllisch am Fluss Klarälv. Der Fluss Klarälv teilt das Dorf in eine östlichen und einen westlichen Teil. Die Brücke, die beide Ortsteile verbindet, wurde erst in den 1940er Jahren gebaut.
Erreichen kann man Munkfors und Ransäter bequem mit dem Auto über die Straße 62 in Richtung Hagfors aus Karlstad kommend.
Man sollte genügend Zeit für einen Besuch in der Gemeinde einplannen. Denn hier gibt es eine Menge zu sehen und zu erleben.

Die Kirche von Ransäter liegt in der Mitte des Dorfes, gegenüber der Brukindustrie Johan Börjesson Carlberg - die aus dem 17. Jahrhundert stammt.

Ransäter besitzt ein sehr beeindruckendes Heimatmuseum (Hembygdsgård), von denen es in der Art nur wenige in Schweden gibt. Rund um das Hauptgebäude des Heimatmuseums hat der dort ansässige schwedische Heimatverein ein ganzes Dorf mit Leinensauna, Schuhmacherei, Soldatentorp, Backstube, Kaufladen, Schmiede und vielem mehr aufgebaut. Darüber hinaus sind hier verschiedene Ausstellungen über Land- und Waldbau, Jagd und Fischerei, Eisenherstellung aber auch der häusliche  Alltag in den unterschiedlichen Epochen zu betrachten.
Als besonderen Reiz, auch für Kinder, bekommt man im Heimatmuseum von Ransäter die Gelegenheit altes Handwerk hautnah zu erleben. So kann man sich beispielsweise selbst einmal als Schmied versuchen oder darf Brot in der Backstube des vergangenen Jahrhunderts backen. In der Ullstugan können verschiedene Techniken des Filzhandwerks ausprobiert werden.
Zusätzlich finden im Heimatmuseum von Ransäter eine Vielfalt an anderen Veranstaltungen, wie die Aufführung des Lustspiels "Värmlänningarna" (Die Värmländer) von F. A. Dahlgren zu Midsommar, das Akkordeon-Festival an der Landstraße (Bälgspel vid landvägskanten), die Antiquitäten- und Sammlermesse bis hin zum Weihnachtsmarkt, statt.
Die Öffnungszeiten sind vom 6. Mai - 18. August in der Zeit von 11 Uhr - 17 Uhr. Am Samstag und Sonntag sowie bei Großveranstaltungen ist das Heimatmuseum in Ransäter geschlossen.

In Ransäter sind viele berühmte und bekannte Persönlichkeiten aus dem politischen als auch kulturellen Leben geboren worden bzw. sind hier aufgewachsen und haben ihr Leben in dem kleinen schwedischen Örtchen verbracht. So wurde im Herrenhof Geijersgården, der aus dem 18. Jahrhundert stammt, Erik Gustav Geijer geboren.
Erik Gustav Geijer war nicht nur Politiker, sondern auch Dichter und Komponist. Im Geijersgården kann man sehr viel über den schwedischen Dichter und Komponisten Geijer erfahren. Darüber hinaus ist der Hof Geijersgården ein sehr typisches Beispiel für einen värmländischen Herrenhof aus dem 18. Jahrhundert und auf jeden Fall einen Besuch wert.

Unweit des Hofes Geijersgården liegt die frühere Schule von Ransäter, die den Namen von Erik Gustav Geijer trägt und heute eine Gedenkstätte sowie ein Schulmuseum beheimatet.
Denn in der Lehrerwohnung, die sich im zweiten Stock der Schule befindet, wohnte der Lehrer Erik Gustav Erlander mit seiner Familie. Hier wuchs der bekannte schwedische Politiker Tage Erlander (1901 - 1985), der von 1949 - 1969 schwedischer Staatsminister war, auf. Sein ehemaliges Elternhaus ist noch vollständig erhalten - viele der Möbel wurden von seinem geschickten Vater Erik Gustav Erlander selbst geschreinert. In der Schule selbst ist heute das Schulmuseum untergebracht und im Hof nebenan, dem Erlandergården, befindet sich eine Ausstellung über das Leben und Wirken Tage Erlanders. Während der Sommermonate finden hier Sonderausstellungen und weitere Veranstaltungen statt.

Der Dichter F. A. Dahlgren (auch " Fredrik på Ransätt" genannt) wurde ebenfalls auf dem Hof Geijersgården geboren und verbrachte seine Kindheit hier. Aus seiner Feder stammt das berühmte schwedische Lustspiel "Värmlänningarna" (Die Värmländer). Das traditionsreiche und in Värmland sehr beliebte Lustspiel wird seit 1953 jedes Jahr zu Mittsommer im Amphitheater in Ransäter aufgeführt.