Borås

Die Textilstadt Borås liegt in der Provinz Västra Götaland in Schweden und ist auf dem Riksväg 40 ungefähr 65 km von Göteborg entfernt. Die Stadt wird durch den Fluss Viskan geteilt, der als Abfluss des See Tolkens (der westlich von Ulricehamn liegt) dient und in der Nähe von Varberg im Kattegat mündet.

Borås ist auch der Hauptort der gleichnamigen Gemeinde, die durch die Zusammenlegung der Stadt Borås und der Landgemeinde Brämhult 1971 entstand. Im Jahre 1974 wurden weitere Gemeinden der Umgebung im Zuge der schwedischen Gemeindereform eingegliedert, wobei 1995 die Gemeinde Bollebygd ausgelagert und damit wieder eigenständig wurde.

Stadtgeschichte

Die Gründung der Stadt Borås im 16. Jahrhundert führt man auf die regen Handeltätigkeiten der in dieser Gegend lebenden Bauern zurück, die ihren Lebensunterhalt im Winter durch den Verkauf ihrer eigenen Handwerkswaren aus Schmiedeeisen oder Holz finanzierten. Im Laufe der Zeit wurden diese Bauern mehr und mehr Kaufleute, die Waren kauften und verkauften. Der Treffpunkt des Handels der Bauern war genau an dem Ort, an dem sich die heutige Stadt Borås befindet. Diese Bauern bzw. Kaufleute wurden "Kallarna" (auch Västergöta-Knallarna; im Deutschen Hausierer) genannt und entwickelten ihre eigene Geheimsprache - das Månsing.
Jedoch war es Anfang des 16. Jahrhunderts nur innerhalb von Städten gestattet, den Handel mit Waren zu betreiben. Dessen ungeachtet, verkauften die Bauern bzw. fahrenden Kaufleute ihre Waren trotzdem außerhalb der Städte und umgingen so die allgemeinen Zollabgaben für Waren. Dies brachte ihnen den Ärger der städtischen Kaufmannsgilden als auch der Krone ein. Um den städtefreien Handel zu legalisieren und der Krone die die Steuereinnahmen aus dieser Handelstätigkeit abführen zu können, wurde die Stadt Borås gegründet.
Im Jahre 1620 wurde eine Delegation zum König Gustav II. Adolf gesandt, um die Stadtrechte als auch die Legalisierung des fahrenden Handels von ihm zu erbitten. Daraufhin erhielt Borås 1621 die Stadtrechte und konnte damit offiziell Handel betreiben. Aber auch die vorher betriebenen reisenden bzw. fahrenden Handelstätigkeiten blieben als Privileg den Bürgern der Stadt erhalten (Erlaubnis durch den König um 1622). Durch diese beiden Handelsoptionen entwickelte sich Borås zu einer bedeutenden Handelsstadt.
Den letzten Aufschwung als Handelsstadt bekam Borås, als sich hier im 19. Jahrhundert die Textilindustrie ansiedelte und die Stadt an die Eisenbahnlinie angeschlossen wurde. In den 1960er Jahren bestand die Wirtschaft der Stadt zu zwei Drittel aus der Textilindustrie. Daher machte die Krise in der europäischen Textilindustrie Borås schwer zu schaffen und es wurden viele Textilbetriebe geschlossen.
Heute sind nur noch wenige Betriebe in der Textilbranche tätig, aber die Stadt Borås ist weiterhin Handelsstadt geblieben. So haben hier viele schwedische Bekleidungsunternehmen ihren Handelssitz oder zumindest eine Handelsvertretung in der Stadt und die meisten schwedischen Versandhäuser sind ebenfalls hier ansässig. Neben diesen, in der Textilbranche tätigen Unternehmen, haben sich in der Stadt auch die Firmen Ericsson und Volvo angesiedelt.
Wie sehr die Textilindustrie die Stadt Borås geprägt hat, wird auch im Stadtwappen (siehe Bild) durch die beiden Scheren, die für das Textilhandwerk stehen, ersichtlich.

Touristinformation Borås

Weiterführende Literatur

Borås in Västra Götaland, Schweden, besitzt viele Sehenswürdigkeiten, beispielsweise auch Skulpturen oder verschiedene Galerien.

Das schwedische Borås, Västra Götaland besitzt eine Reihe an Freizeitmöglichkeiten für Aktiven aber auch für Familien, wie beispielsweise der Tierpark, das Tropenhaus oder der Klettergarten.

Das schwedische Borås besitzt viele Einkaufsmöglichkeiten, denn die Stadt liegt im schwedischen Textilreich. Manches Schnäppchen lässt sich hier in einem der vielen Outlets machen...