Geschichte

Arvika selbst ist eine recht junge Stadt, aber die Gegend um Arvika wurde bereits im Steinzeitalter besiedelt. Für diese frühe Besiedelung sprechen mehrere historische Funde, wie beispielsweise Steingräber oder der Runenstein von Gunnarskog, der aus dem Jahre 500 n. Chr. stammt und zu einem der wenigen, erhaltenen Runensteine in Schweden gehört. Weiterhin deuten verschiedene Hügelgräber entlang der Flüsse und Seen in der schwedischen Gemeinde auf eine dichtere Besiedelung während der Bonzezeit hin.
Christianisiert wurde das Gebiet um Arvika durch den norwegischen Missionar Torgeir, denn von hier aus begann im Mittelalter einer der Pilgerwege (pilgrimsleden) zu den Reliquien des Heiligen Olaf nach Trondheim.

Die altschwedische Bedeutung des Namens Arvika stammt vermutlich von "åvikar" (Flussmündungen) oder von "åkrokar" (Flusswindungen/biegungen) ab. Der Sage von Håkon Håkonsson nach wird erzählt, dass der König von Norwegen im Jahre 1225 "eine Gegend namens Arvika" in Värmland besucht hat. Fast hundert Jahre später, im Jahre 1362, tauchte der Name "Aruika socken" (socken=Pfarrgebiet) erstmals in einem mittelalterlichem Brief auf. Aber erst im 16. Jahrhundert war Arvika als kleiner Ort auf einer Karte verzeichnet.

Im 18. Jahrhundert gab es vermehrt Bestrebungen, einen Ort im Westen von Värmland zu gründen, um etwaige Probleme mit dem Zoll und beim grenzüberschreitenden Handel zwischen Norwegen und Schweden beseitigen zu können. Für dieses Ansinnen gab es zwei mögliche Orte - Kyrkeby in Arvika socken (Pfarrei Arvika) oder Sulvik in Älgå socken (Pfarrei Älgå). Die Wahl der Bevölkerung als auch der Landesvertretung fiel auf das Gebiet der Pfarrei Arvika, das durch seine Anschlussmöglichkeit für einen Hafen im See Kyrkviken einen weiteren Pluspunkt holte.

In der Zeit um 1900 spielte die Schifffahrt, und damit auch der Hafen, eine große Rolle für den Transport von Waren und Gütern als auch im täglichen Leben. Diese Tatsache gewann nochmals mit der Fertigstellung des Säffle-Kanals im Jahre 1837 an Bedeutung. Damit wurde der Hafen von Arvika zum innersten Binnenhafen von Schweden, der trotzdem einem Zugang zum Meer besitzt. Heutzutage werden nur noch wenige Waren über den Kanal geschifft, viel mehr ist er durch seine schöne Umgebung eine besondere Attraktion für den Bootstourismus.

Einen weiteren Wachstumsschub in der Industrie bekam das schwedische Arvika um 1871, als die Nordvästra Stambanan (Nord-West-Bahn, die heutige Värmlandlinie) fertiggestellt wurde. Dadurch wandelte sich Arvika von einer Handwerkerstadt in ein blühendes Industrie- und Wirtschaftszentrum. Auch heute noch stellt die strategisch gute Verbindung zwischen Stockholm und Oslo eine wichtige Position für den Personen- und Güterverkehr der värmländischen Gemeinde Arvika her.

Im frühen 19. Jahrhundert hieß die Stadt nicht Arvika sondern "Oscarsstad" - zu Ehren des Sohnes von Kronprinz Oscar (der später König Oscar I. wurde). Dies blieb bis 1821 so, erst dann hieß der schwedische Ort wieder Arvika. Obwohl der Ort damals die Bezeichnung Stadt bekam, war sie immer noch keine richtige Stadt. Erst im Jahre 1911 erhielt Arvika ihre Stadtrechte und wurde offiziell zur Stadt in Schweden. Mit der Zusammenlegung der Orte Arvika, Gunnarskog, Brunskog, Stavnäs und Glava Älgå im Jahre 1971 entstand die heutige Gemeinde Arvika.

Touristinformation Arvika

Weiterführende Literatur