Sunne und Mårbacka in der Region Värmland

Das malerische Örtchen Sunne liegt ganz idyllisch am See Fryken in der Region Värmland, in Schweden.
Ein kleiner Einkaufsbummel durch die kleinen Geschäfte, die sich durch ihr individuelles Sortiment auszeichnen, lohnt sich in jedem Fall. Wer zwischendurch eine Verschnaufpause braucht, kann sich in einem der Cafés niederlassen und die schöne Aussicht auf den See und den kleinen Hafen genießen. Wer Ruhe und Erholung sucht, kann einen Spaziergang entlang des Fryken unternehmen.

Aber auch die Kinder kommen nicht zu kurz. Nahe des Sees Fryken ist ein kleiner Spielplatz, der für kleine sowie große Kinder konzipiert ist. So ist der Kleinkindbereich durch eine Umzäunung gesichert, und für die Großen bietet sich die Möglichkeit nicht nur die Spielgeräte zu nutzen, sondern auch die weitläufigen Rasenflächen.

Mårbacka ist das Elternhaus der berühmten Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin Selma Lagerlöf (1858 - 1940). Die nicht nur durch ihre Geschichte über die Reise von Nils, seinem Hamster Krümel und der Gans Martin berühmt wurde, sondern auch durch viele andere Romane wie die Gösta Berlings Saga. Selma Lagerlöf ging gegen den Wunsch ihres Vaters auf ein Mädchengymnasium in Stockholm und absolvierte dort eine Ausbildung zur Volksschullehrerin. Ihre erste Stelle als Lehrerin trat sie in Landskrona an, wo sie auch ihren ersten Roman "Gösta Berling" schrieb. Diesem Roman liegen Geschichten ihrer Heimat zugrunde, die sie in ihrer Kindheit gehört hatte. Da der Roman aber überwiegend Negativkritiken erhielt und sich dadurch auch schlecht verkaufte, konnte sie ihren Traum nicht verwirklichen und als freie Schriftstellerin arbeiten. Den Durchbruch als Schriftstellerin schaffte Selma Lagerlöf mit ihrem Roman "Jerusalem". Erst 1906 schrieb sie ihr bekanntestes Buch "Die wunderbare Reise des Nils Holgerson mit den Wildgänsen". Dieser Roman sollte als Lesebuch in der Schule verwendet werden und entstand im Auftrag des schwedischen Volksschullehrerverbandes. Nils Holgersons Reise zeigt ein liebevolles Bild Schwedens, in dem die verschiedenen Landschaften teilweise durch Sagen oder Märchen vorgestellt werden. Aber es fließen auch aktuelle Informationen dieser Zeit, wie die soziale und wirtschaftliche Entwicklung, mit ein. Der Roman wurde in über 30 Sprachen übersetzt.

Aber auch Göran Tunström (1937 - 2000) ist ein Sohn dieser Stadt. Er ist ein bekannter schwedischer Schriftsteller, der zwar in Karlstad geboren wurde, jedoch in Sunne aufwuchs. Sein Vater war Pastor in Sunne und starb, als Göran erst 12 Jahre war, an einem Herzinfarkt. Dieser Verlust, und der nie endende Dialog zwischen Vater und Sohn, sind zentrale Themen in seinen Werken. Nach dessen Tod musste die Familie aus dem Pfarrhaus in eine kleine Wohnung umziehen. Hier begann der jugendliche Göran Tunström mit dem Schreiben. Seine erste Geschichte war ein Krimi, 32 Seiten lang. Später schrieb er Gedichte, die er gesammelt in "Inringnin" 1958 veröffentlichte. Seinen Durchbruch erlangte er aber erst 1962 mit der Novelle "Maskrosbollen". In dieser Geschichte geht es um einen jungen Mann, seine erste Liebe und dem Weg aus Sunne heraus. Tunströms Romane sind in einem bildhaften Erzählstil gehalten und vielen autobiografischen Momenten geprägt, wie in Guddöttrana und Prästungen sichtbar wird. Beide Schriftsteller beschreiben, zwar auf Grund unterschiedlicher Erfahrungen und Eindrücke, in ihren Büchern Plätze, Personen und Umfelder der Umgebung von Sunne. Dadurch kann man sich die in den Büchern geschilderten Schauplätze in Wirklichkeit ansehen und sich ihrer erzählten Geschichten erinnern. Beispiele hierfür sind die Kirche von Sunne, die ein Teil in Tunströms "Juloratoriet" ist, oder Rottneros, das das Ekeby in Lagerlöfs "Gösta Berlings Saga" darstellt.