Västra Götaland (Schweden)

Die Provinz Västra Götaland liegt an der Westküste Schwedens und ist 1998 durch einen Zusammenschluss der Länder: Göteborgs län, Bohus län, Dalsland, Skaraborgs län, Älvsborg län entstanden.

Die Landschaft Västra Götalands ist sehr abwechslungsreich und besteht aus einer Hügellandschaft, einem Schärengarten, kahlen Klippen, Laubwald sowie Moor- und Küstenwaldgebieten. Innerhalb der Provinz ist die Landschaft Västra Götalands von Nadelbaum- und Laubbaumwäldern geprägt.
Der größte Fluss ist der Göta Älv mit 93 km. Er fließt vom Vänern in das Kattegat und bildet mit dem Klarälv, der den Vänern mit Wasser versorgt, ein zusammenhängendes System von ca. 720 km Länge. Der Göta Älv ist jedoch nicht nur für die Binnenschifffahrt von Wichtigkeit, sondern auch für die Stromerzeugung. Durch den Trollhätte-Kanal wurde eine Verbindung zwischen dem Vänern und der Nordsee geschaffen, die natürlich für die Schifffahrt von großer Bedeutung ist.
Bekannte Städte, die am Lauf des Göta Älv liegen, sind Vänersborg, Trollhättan mit seinem spektakulären Wasserfall, Lilla Edet, Kungälv und Göteborg.

Doch auch die historischen wie kulturellen Erbschaften kennzeichnen die Provinz Västra Götaland, die durch den Zusammenschluss die Vielfältigkeit der ehemaligen Provinzen in sich vereint.
Västra Götaland sollte jedoch nicht mit der historischen Provinz Västergötland verwechselt werden, die eine Landschaft in Götaland in Westschweden ist. Im Süden grenzt sie an Halland und Småland, im Westen an das Kattegat und die Provinz Bohuslän und im Norden reicht es bis nach Dalsland und Värmland. Västergötland ist einer der ältestesten Kulturstätten Schwedens. Es gibt hier Hügelgräber und Grabhügel sowie andere historische Gegenstände, die Hinweise auf eine Besiedlung von der Steinzeit bis in die Eisenzeit geben. Vor der Wikingerzeit gab es nur wenige schriftliche Aufzeichnungen in Form von Runentexten, die über die Geschichte Västergötlands Auskunft geben. Erst seit der Wikingerzeit gibt es schriftliche Überlieferungen, die geschichtliche Rückschlüsse erlauben.
In der ehemaligen Grafschaft Bohus län befindet sich der einzigste Fjord Schwedens - der Gullmaren. Die Provinz grenzt westlich an Teile Västergötlands und an Halland im Norden. Zu den wichtigtigsten Ausflugszielen in der ehemaligen Provinz gehören der Wanderweg Bohusleden oder die Hällristningar (die Felsritzungen) in und um Tanumshede.
Dalsland, die durch ihre 5000 archäologischen Funde als auch den Dalsland-Kanal (einem der schönsten Wasserwege in Europa) bekannt ist. Die Provinz liegt westlich des Vänern und grenzt im Norden an Värmland, im Nordwesten an Norwegen sowie im Süden und Südwesten an Västergötland und Bohus Län. Dalsland wird auch häufig als "Miniatur-Schweden", nach einer Erklärung von Prinz Eugen, benannt. Åmal wird historisch als einzigste Stadt bezeichnet, die aber 1948 ihre eigene Gerichtsbarkeit verlor, als sie unter das Landrecht fiel.
Viele noch erhaltene Kulturdenkmäler in Skaraborgs län zeugen davon, dass die ehemalige Grafschaft, die zwischen dem Vänern und dem Vättern liegt, im Mittelalter das Zentrum Västergötlands waren. Mariestad war die damalige Residenzstadt der Provinz und hat heute noch viele verwaltungstechnische Aufgaben, wie beispielsweise das Management des Gesundheitswesen und der medizinischen Grundversorgung, inne.

Betrachtet man die wirtschaftliche Seite Västra Götalands, ist feststellbar, dass die Landwirtschaft eine sehr große Rolle spielt. Västra Götaland zählt zu den wichtigsten Agrargebieten Schwedens und dies wiederum bestimmt auch das wirtschaftliche Leben dieser Provinz. Aber es haben sich auch andere wichtige Wirtschaftszweige etablieren können, die eine vielfältige Entwicklung dieser Provinz aufzeigen. In der industriellen Entwicklung haben sich vor allem Zentren ausgebildet, die sich auf einen Zweig spezialisiert haben. Prägnant hierfür sind Göteborg (mit Volvo), Trollhättan (mit Saab), Skövde (mit Rockwool), Mariestad (mit Electrolux, Papiererzeugung und Möbelherstellung), Uddevalla und Borås (mit der Textilindustrie).