Falu röd - Die typische Schwedenhaus-Farbe
Die Farbe Falu röd ist eine Schlammfarbe, die ihren Namen durch das rote Pigment aus der Kupfermine Falun erhalten hat. Durch ihre spezielle Zusammensetzung der Pigmente wird ein besonderer Konservierungseffekt auf dem Holz erreicht, der bei jedem Wetter in Schweden das Holz der Häuser und Scheunen schützt.
Trotz der oftmals irrtümlich angenommen Meinung, dass es das Falu röd nur in Rot gebe, muss hier erwähnt werden, dass es diese Schlammfarbe nur in Rot gebe, muss hier erwähnt werden, dass diese Schlammfarbe ebenfalls in leuchtend rot, schwarz, grau, ocker, braun und grün angeboten wird.
Geschichtlich betrachtet stammen die ältesten Spuren der roten Farbe aus dem 16. Jahrhundert. Während des 17. Jahrhunderts waren die rot bemalten Häuser ein Zeichen von Reichtum und galten gleichzeitig als Vorbilder für die roten Backsteingebäude in Mitteleuropa. Im 19. Jahrundert wurde die Farbe vor allem in den ländlichen Gebieten, in denen die Häuser früher unbemalt waren, sehr beliebt, da sie die günstigste Möglichkeit bot, sein Haus zu schützen. Die in Schweden besser gestellten Besitzer großer Bauerngüter und Herrenhöfe, verwendeten lieber die teurere Farbe in ockergelb. Alle landwirtschaftlichen Gebäude, wie Scheunen oder Vorratshäuser, wurden grundsätzlich in der Farbe rot angestrichen.
Produziert wurde die rote Farbe jedoch nicht nur in Falun, sondern auch in anderen Ort in Schweden. Dylta bruk, das neben der Kupfermine Falun lag, produzierte ab Mitte des 19. Jahrhunderts so viel Falu röd, wie die Kupfergrube selbst. Neben der eben genannten Produktionsstätte stellen Andrarums alunbruk (Skåne) , Möckleby (Kalmar) und Garphyttan (Örebro) die rote Schlammfarbe.
Das rote Farbpigment, das namensgebend für die Farbe war, stammt aus der Mineralisierung, die in der Kupfergrube Falun auftritt. Und zwar verwittert kupferhaltiges Erz im Laufe der Zeit zu dem Abfallprodukt rödmull, das heißt bröckeligen Erzresten. Dieser sogenannte rödmull enthält neben dem Kupfer auch Limonit oder Brauneisenerz, Kieselsäure und Zink - die in dieser Kombination zu einem optimalen Holzschutzmittel werden. Farbgebend für die rote Farbe ist jedoch nicht das enthaltene Kupfer, sondern das Brauneisenerz (ursprünglich gelb), welches durch das Erhitzen eine rote Farbe annimmt und je nach Zusammensetzung des rödmull wird die Farbe mehr oder weniger Rot beinhalten.
Daher sollten Ferienhausbesitzer oder Schwedenurlauber, die gern zuhause etwas in Falu röd streichen möchten, beachten, dass die Chargen-Nummer auf der Verpackung sowie die gleiche Herstellungsfirma für den Anstrich einer Schwedenhauswand benutzt wird. Verwendet man unterschiedliche Firmen oder Abfüllungen kann es unter Umständen passieren, dass das schwedische Häuschen wie ein Mosaik oder Puzzle nach dem Trocknen der roten Schlammfarbe aussieht.
Die Falu röd Farbe darf nicht auf behandelten, grundierten, lasierten, imprägnierten oder mit anderen Mitteln behandelten Holz-Untergrund aufgetragen werden, da dies zu einem baldigen witterungsbedingten Abwaschen führt.
Für die Vorbereitung und den Anstrich selbst benötigt man einen Besen zum trocknen Reinigen der Hausfassade und einen speziellen Pinsel, mit dem sich die Schlammfarbe leicht und unkompliziert auftragen lässt. Je nach Wetter dauert die Trocknungszeit 1-3 Tage. Unbehandeltes Holz muss auf jeden Fall immer zweimal gestrichen werden, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten, da beim ersten Anstrich die Farbe sofort ins Holz einzieht und erst im zweiten die Deckkraft erhält.
Am Ende möchte ich für die ganz eingefleischten Schwedenfans noch einen kleinen Tipp geben - das Falu röd es wäre kein wirklich schwedisches Produkt, wenn man es mit ein paar Handgriffen nicht selbst herstellen könnte und so gibt es im Anschluss noch ein kleines Rezept für diejenigen, die gern ihr Falu röd selbst herstellen möchten. Eigentlich ist alles ganz einfach - ihr müsst nur einen alten Topf und die Zutaten bereit haben.
Ihr benötigt für ca. 50 kg Schlammfarbe:
- 33 l Wasser, 2,5 kg Weizen- oder Roggenmehl, 10 kg Farbpigment (Falu röd Pulver), 1 kg Eisenvitriol und 4 kg Leinölfirnis
Zubereitung:
Das Eisenvitriol wird in dem Wasser aufgelöst und zum Kochen gebracht. Nach dem Aufkochen der Eisenvitriol-Wasser-Mischung rührt ihr das Mehl ein und lasst das Ganze 15 min unter ständigem Rühren weiter kochen. Nun wird das Farbpigmentpulver zugegeben und weitere 15 min unter stetem Rühren gekocht. Zum Schluss gebt ihr das Leinöl in die ganze Mischung und lasst es letztmalig eine weitere Viertelstunde unter fleißigem Umrühren vor sich hin köcheln. Jetzt alles von der Platte nehmen und abkühlen lassen. Nach dem Auskühlen ist die Farbe sofort zum Auftragen bereit und ihr könnt mit eurem neuen Schwedenhausanstrich beginnen.