Entspannung pur an Dänemarks Strand
Nachdem der größte Teil unserer Urlaubstage mit unserem Umzug nach Schweden verbraucht worden sind, waren wir ganz jetzt im Nachhinein ganz dankbar für vier ungeplante Tage Nichtstun. Dieser Kurztrip ist nur durch die kurzfristige Hochzeit unserer lieben Freunde zustande gekommen, denn man kann dann eben doch nicht mal kurz übers Wasser shippern und im gesamten knappe 1700 km fahren, um zu einer Hochzeitsparty in Füssen zu gehen. Aus diesem Grund musste Herr Bjö eh ein paar Tage frei nehmen und legte noch vier dazu, damit wir auf der Rückreise einen Zwischenstopp in der dänischen Jammerbucht machen konnten.
Die Jammerbucht erstreckt sich von Hanstholm bis Hirtshals und ist im Nordwesten Dänemarks, im Amtsbereich Nordjylland (Nordjütland), in den offenen Gewässern des Skagerrak zu finden. Der Name der Bucht leitet sich von dem dänischen Ausdruck jammer für Jammern ab, was sich auf die vielen Strandungen, das heißt dem gewollten oder ungewollten Auflaufen der Schiffe auf Strand, zurückführen lässt.
Ich kann nur sagen - ein Traum. Damit wir auch wirklich urlauben, hatten wir uns für Dänemark nichts vorgenommen - außer ausgedehnte Muschelsammelspaziergänge (hm, gibt's Wort überhaupt???) am Strand zu unternehmen, Sonnenuntergänge erhaschen, Wellen reiten und, und, und. Unsere Ausbeute an Muscheln und Steinen und übrigen Strandgut liegt bei guten 5 Kg - daraus können wir den langen schwedischen Winter vielerlei kreative Dinge basteln.
Glücklicherweise hatten wir ein Ferienhaus gebucht, denn die vier Tage boten wettertechnisch fast alles - vom Regen, Sturm, Gewitter bis hin zu strahlendem Sonnenschein und bestem Badewetter - die optimalen Bedingungen, um ein paar wirklich tolle Bilder schießen zu können.
Unser Haus lag keine 100 Meter von Strand entfernt in den Dünen des Ortes Grønhøj an der Nordwestküste Dänemarks. Als wir in unserem Feriendomizil angekommen waren, wollten die Kids sofort zum Meer - also Sachen geschnappt und über die Düne. Sandstrand so weit das Auge reicht - und das Meer. Ich liebe ja das Meer mit seinem salzigem Geruch, dem Rauschen der Wellen und der Möglichkeit immer eine interessante Entdeckung zu machen. Für das Baden war es jedoch schon zu spät, da wir gute 1000 km von Mitteldeutschland hierher gefahren sind - fest vorgenommen für die kommenden Tage hatten wir es uns jedoch. Natürlich wurde an diesem Abend die Kälte des Meerwassers durch unsere Füße getestet und wir kamen alle zum Schluss, dass die Wassertemperatur doch recht frisch ist. Wir nahmen uns dennoch vor, uns am nächsten Tag in die Wellen zu stürzen.
Auf dem Weg zum Strand kamen wir noch in den Genuss zwei wirklich hübsche Tiere zu entdecken und beobachten - wobei das eine recht schnell seinen Geschwistern und Mutter hintersauste...
Ein unglaublich tolles Erlebnis in Dänemark war das Cruisen entlang des kilometerlangen Strandes mit einer Breite von ungefähr 50 Metern. Das mussten wir dann doch auch mal mit unserem "Normalo"-Familienwagen ausprobieren. Und haben so ganz nebenbei den besten Fischhändler für unsere Fisch-Küche im dänischen Ferienhaus entdeckt. Der hatte seinen "Stand" - eigentlich war es nur ein umfunktionierter Sprinter - direkt am Stand von Blokhus.
Und ja, einen Ausflug mussten wir dann doch unternehmen... Ich hatte durch Zufall entdeckt, dass wir uns ganz in der Nähe von Løkken befanden, das während des 2. Weltkrieges Teil des Atlantikwalls war. Heute sind hier nur noch die Überreste der damaligen Bunkeranlage zu sehen. Die Ruinen sind teilweise durch Errosion freigelegt worden bzw. liegen ganz abgestürzt den Angriffen des Meeres ausgesetzt am Strand.