#Schwedenkalender2015 - Eine Reise durch die schwedischen Jahreszeiten (Woche 19 / 20)
Es war ja die letzten Wochen etwas ruhig hier auf dem Schwedenblog und es gab eher unregelmäßige statt der gewohnten regulären Einträge. Doch wie ich euch in einem der letzten Blogposts erzählt hatte, waren und sind noch einige Veränderungen im schwedischen Alltag eingetreten. Das fängt bei der Bewerbung an der schwedischen Uni an (ich sitze wie auf glühenden Kohlen), meinen angestrebten Abschluss in SAS (Svenska som andra språk 3) bis hin zu einigen lieben Überraschungsbesuchern, die ein paar in Schweden nicht erwerbbare Leckereien im Gepäck hatten...
Doch nun sehe ich langsam wieder etwas Regelmäßigkeit aufkommen, die Schulaufgaben werden weniger und ich habe wieder Muße mich dem Schreiben von Artikeln auf dem Schwedenblog zu widmen.
...und mit dem #Schwedenkalender geht es heute gleich los. Ich hole hier den ausgebliebenen von letzte Woche Freitag und diesen Freitag nach - mal in einer ganz anderen Form: mit meinem ersten Video-Versuch und einem Foto. Mit dem Video bin eigentlich nicht 100 % zufrieden, doch war es mir wichtig, euch das Gefühl des tosenden Wassers mit Hilfe der Geräuschkulisse näherzubringen. Ich würde mich über Tipps und Tricks zur Video-Filmerei freuen. Doch nun zum #Schwedenkalender...
Langsam wird es auch im Norden Schwedens sowie dem nördlichen Norwegen wärmer. Die einsetzende Schneeschmelze im Norden kann man sehr gut am längsten Fluss Värmlands und Schwedens, dem Klarälven, beobachten. Ich liebe diesen Fluss, seinen Wasserfall und seine ständig wandelndes Aussehen.
Der Wasserfall in meinem schwedischen Heimatort Munkfors gehört zu einem meiner Lieblingsplätze. Hier finde ich mit Bestimmtheit bei jedem Besuch wieder ein kleines Detail, welches die vorangegangenen Male nicht direkt in mein Blickfeld gerutscht ist. An keiner anderen Stelle des Flusses, die sich im näheren Fussabstand befindet, kann man die Kraft des Wassers so stark spüren. Das Gelände lädt mich immer wieder ein, neue fotografische Perspektiven auszutesten oder ein paar Minuten Ruhe zu tanken.
Dabei beschäftigt mich oftmals die Frage, wie sah die Realität wohl im Mittelalter aus. Als es hier ein Kloster gab und die dort lebenden Mönche den Reisenden bzw. den Pilgern halfen, unbeschadet über die Flussstromschnellen zu gelangen. Denn zur Zeit der Schneeschmelze ist der Fluss mit soviel Wasser gefüllt, dass es von selbst und nicht zu den öffentlichen Vattenfallsdagar, über die künstliche Kanalmauern fließt - sich seinen Weg nicht nur durch den offenen Wasserfall sondern ebenfalls das alte stillgelegte Wasserfallflussbett bahnt. Dieses Phänomen könnt ihr auf dem Foto sehen - das Wasser läuft ungehindert über die Kanalmauer und erfüllt das sonst leere Flussbett mit Leben. Auf dem Video seht ihr den aktiven Wasserfall, der fast "überrannt" wird von den Wassermassen. Ich hoffe, es wird einigermaßen sicht- und hörbar - dieser Lärm des tosenden Wassers und die unglaubliche Kraft des Wassers.
Leider lässt sich die Frage nach der Zeit des Mittelalters wohl kaum mehr richtig beantworten, da mehrere Staustufen oberhalb des Flusses als auch im Ort selbst, die volle Macht des Flusses eingrenzen... Gestern traf ich einen älteren schwedischen Einwohner, der mir erzählte, wie auf dem Klarälven bis in die 60er Jahre noch geflößt wurde.
So nun bin ich auf eure Tipps und Tricks zum Video dankbar - vor allem für einen richtig gute Bearbeitungssoftware, mit der ich diese Videos bearbeiten kann.