Auf zu neuen Ufern - Ein Boot erhält eine neue Bestimmung
Im April war es zwar etwas stiller hier im Blog, aber das heißt ja nicht, dass es im schwedischen Alltag viel stiller war...
Hinter den Kulissen des Schwedenblogs tat sich einiges und die Kreativität konnte sich in vielen Projekten frei entfalten. Es gab einige schöne Sonnentage hier - wo doch in Deutschland Unwetter tobten und wir widmeten uns dem sogenannten Frühjahrsputz, der dieses Mal in der Umgebung Scheune stattfand. Denn mit dem Kauf unseres Schwedenhäuschen haben einiges an "Gebrauchtgegenständen" (ein wirklich treffender Begriff ist mir leider eingefallen) mitbekommen. Etwas ist noch brauchbar, anderes reparaturbedürftig und manches einfach kaputt. Hinzu kommt, dass nach dem Winter auf einmal weitere Dinge in Erscheinung treten, die in den Sommermonaten unter Laub und Gestrüpp nicht einsehbar waren - und was mittlerweile unter der Erdeoberfläche weilt, scharren die Hühner hervor... So kann fast jeder Tag zu einer kleinen "Entdeckerreise" in vergangene Zeiten werden.
Doch zurück zu unserem heutigen Do-it-yourself - Projekt. Einer dieser "Gebrauchtgegenstände" ist ein altes Ruderboot gewesen, das lange hinter der Scheune verweilte. Eigentlich hatten wir uns gefreut, diesen Ruderboot mit "geerbt" zu haben, da wir recht nah an einem Gewässer wohnen. Doch als wir es letztes Jahr ausprobierten, stellte sich heraus, dass es einige undichte Stellen an der Unterseite hatte, die der ehemalige Eigentümer mehr schlecht als recht geflickt hatte. Dort sog das kleine Boot das Wasser geradezu in sich auf und es musste also wieder aus dem Wasser heraus. Unglücklicherweise war das Herausziehen des Bootes durch das viele Wasser in der Bootszwischenwand ein rechter Kraftakt. Doch schließlich schafften wir es mit Hilfe unseres Autos. Dabei wurden die vielen vorher unsichtbaren Löcher sichtbar und wir entschieden uns dem Boot eine neue Bestimmung zu kommen zu lassen.
Gesagt, getan.
...und so wurde nun aus dem bald versinkenden "Kahn" ein aufgepimptes Ruderboot mit sandigem Inhalt, in dem die Mitfahrer keine Angst vor nassen Füßen mehr haben brauchen.
Da das Boot zweigeteilt ist, entschieden wir uns eine Seite mit Löchern zum Ablauf zu versehen und eine ohne - mit Wasser gelingt doch einfach der beste Sandmatsch. Wir bohrten nun auf der einen Seite an der tiefsten Stelle des Bootes ein paar Löcher und verdeckten diese mit sehr feinmaschigen Draht, damit das kommende Regenwasser ablaufen kann. Dann wurde das Boot aufgebockt und erhielt eine neue Farbe - außen schwarz und innen weiß. Da wir typisch schwedische Ölfarbe (Oljafärg) benutzt hatten, dauerte die Trockenzeit im Bootsinnenraum doch 3 Tage. Aber dann war alles trocken. Nun hieß es eine Hängerladung Sand holen und das Boot damit befüllen. Es ist unglaublich, wie viel Sand in so ein kleines Ruderboot passt! Als alles fertig war, ließ es sich unser jüngster nicht nehmen, gleich den neuen Sandkasten auf Herz und Nieren zu testen.
Mittlerweile war der Boot-Sandkasten nicht nur Sandkasten, sondern ein Piratenboot, eine Vulkaninsel, der Käfig für wilde Löwen und seine wilde "Fahrt" wird wohl noch etwas weitergehen. Ich bin mal gespannt, wohin sie uns noch führen wird ;).
In diesen Bildern hier könnt ihr nochmals den Ausgangspunkt und das fertige Resultat sehen.