Havskatten - Eine Jugendherberge mit ein wenig Luxus
Auf unserem letzten Ausflug in den nördlichen Schärengarten von Göteborg und dem Besuch der kleinen Insel Hönö, in der Gemeinde Öckerö, verbrachten wir unsere Nächte nicht im Hotel, sondern probierten eine schwedische Jugendherberge (schwedisch Vandrahem) aus.
Ich kenne mittlerweile ein paar Jugendherbergen in Schweden und für mich ist es jedes Mal aufs Neue etwas Besonderes, da der Begriff "Jugendherberge" doch immer wieder anders interpretiert wird. Am Anfang hatte ich meine Vorstellungen, des Wie könnte es aussehen?, Welche Menschen werde ich hier kennen lernen? usw. - doch mittlerweile bin ich davon abgekommen, denn meist entsprach es nicht dem, was ich dachte - im positiven als auch negativen Sinne. Vor allem bei Jugendherbergen in der Nähe von Großstädten bin ich recht vorsichtig mit meinen Vorstellungen, denn dort kann man schon einmal in merkwürdige Herbergen geraten?
Bei unserer Jugendherbergsauswahl auf Hönö war das jedoch definitiv nicht so. Ich war wirklich sehr positiv überrascht und wir alle fühlten uns gleich richtig wohl. Wir hatten uns in das Vandrahem Havskatten einquartiert, welches erst vor 2 Jahren von Svenne und Roger eröffnet wurde. Auf der Webseite sah es auf den ersten Blick sehr angenehm aus und ein wichtiges Auswahlkriterium für diese Jugendherberge war das eigene Bad im Zimmer - das bedeutet für mich schon etwas Luxus, den ich mir gern gönne.
Als wir in der Jugendherberge ankamen, wurden wir sehr freundlich und offen von Svenne begrüßt. Er zeigte uns kurz die Küche, den gemschaftlichen "Speise- / Gesellschaftssaal" und führte uns dann zu unserem Zimmer, das im Außenbereich der Jugendherberge lag und mit einem separaten Eingang zu erreichen war. Das Zimmer war hell und geschmackvoll eingerichtet, das Bad komplett gefliest - was in Schweden nicht unbedingt üblich ist, denn hier sind die Bäder meist mit speziellem PVC ausgekleidet. Man konnte wirklich sehen, dass beiden sich einige Gedanken im Vorfeld gemacht haben, welche Standards vorhanden sein sollten. Bei soviel positiven gab es jedoch auch einen kleinen Minuspunkt - und zwar die Betten. Um die optimale Größe des Zimmers auszunutzen und es für vier Personen zur Verfügung stellen zu können, wurden vier Etagenbetten ähnlich wie in einer Fähre im Zimmer untergebracht. Mir persönlich wäre eine andere Betten-Aufteilung lieber gewesen - doch was soll's, wenn der Rest dieses kleine negative Pünktchen überwiegt.
Zur Küche und dem Gemeinschaftsraum fällt mir ebenfalls nur Positives ein zu sagen. Die Küche ist wie der integrierte Speise- und Gemeinschaftsraum sehr hell gehalten und man kann jederzeit auf das Meer und den kleinen Jachthafen direkt vor der Tür sehen. Man hätte sich sogar bei schönem Wetter auf die kleine Terrasse setzen und sein Frühstück an der frischen Meeresluft genießen können. Leider war es an diesem Wochenende etwas zu regnerisch dafür. Ich muss auch unbedingt noch ein paar Worte zur Küche verlieren, denn diese fand ich durchs seine große Kochinsel mit vier einzelnen Kochplätzen sehr einladend. Hier erhielt man die Möglichkeit mit seinem Gegenüber ins Gespräch zu kommen oder beim Kochen einen Blick auf das Meer zu werfen, anstatt auf eine weiße Wand.
Mein Fazit: Ich kann diese Jugendherberge - wenn auch etwas teurer - nur empfehlen. Die beiden Besitzer gaben dem ganzen Ambiente einen eigenen eher familiären Flair und ich bzw. Wir alle fühlten uns hier wirklich sehr nett aufgenommen. Darüber hinaus ist die Jugendherberge recht zentral gelegen - man ist zum Wandern in 10 Minuten im Naturschutzgebiet, kann die anderen Inseln, Fotö und Öckerö, leicht zu Fuß erreichen oder ist in 20 Minuten im Stadtzentrum von Göteborg.
Den ersten Eindruck unseres Ausfluges auf Hönö könnt ihr im #Schwedenkalender-Blogpost Hönö lesen und wenn ihr selbst das Vandrahem Havskatten besuchen möchtet, dann gelangt über dem Link Havskatten zur Webseite.
Eine kleine Anmerkung habe ich noch: Diese Jugendherberge ist für Tierhaar-Allergiker sehr gut geeignet, denn für vierbeinigen Fellnasen ist der Zutritt verboten - was ich persönlich sehr schade finde...