Liebeserklärung an Stockholm - Sarah von LaBelleVue
Fremde Städte erkunden ist eine meiner Leidenschaften, mal mit Reiseführer und mal ganz auf eigene Faust. Bislang war ich aber noch nicht nördlicher als Hamburg gekommen. Über Stockholm und Schweden generell hatte ich schon viele gute Dinge gelesen (unter anderem natürlich hier bei Heike) und trotzdem war es eher Zufall, dass es mich für ein Wochenende dort hin verschlagen hat. Die Vorfreude war groß und schon im Flugzeug habe ich mich ein wenig verliebt: Schweden sieht schon von oben so schön aus! Es begrüßte mich mit einem richtig satten Grün und ich bin noch immer fasziniert von den vielen Seen!
Der erste Eindruck von Stockholm war sehr nass. Es gab die Sorte Regen, wo nichts mehr trocken bleibt und auch ein Schirm sinnlos ist. In jeder anderen Stadt hätte meine Laune nun schon etwas gelitten. Die Menschen haben mich den Regen durch eine solche Nettigkeit, die ich in westeuropäischen Städten noch nicht erlebt habe, komplett vergessen lassen und ich bin lachend durch den Regen gelaufen. Nebenbei bin ich in der Tunnelbana gelandet, wo ich aus dem Staunen nicht mehr heraus kam. So viel Kunst und kleine Details habe ich noch nie in einer Bahnstation gesehen. Das ist eine wirklich so tolle Idee!
Die Stockholmer Altstadt Gamla Stan stand natürlich auch auf dem Plan. Was mir zuerst dort auffiel: Es war zwar voll mit Touristen, aber dennoch so, dass man sich frei bewegen und alles in Ruhe sehen konnte. In der Altstadt habe ich zum Beispiel den kleinen Järnpojke entdeckt, dem ich direkt mal mein ganzes Kleingeld geopfert und dreimal über den Kopf gestreichelt habe, denn das soll Glück bringen.
Stockholm ist zwar ziemlich Grün, aber trotzdem wollte ich doch etwas mehr Natur sehen. So ging es in Richtung Djurgården nach Prins Eugens Waldemarsudde, wo man wunderbar spazieren gehen kann. Neben der Kunstausstellung im Haupthaus, kann man im Garten zahlreiche Skulpturen bewundern. Mein Highlight war allerdings eine alte Ölmühle, von der es weltweit nur noch 5 Stück dieser Art gibt. Eigentlich sollte diese abgerissen werden; Prinz Eugen fand die Mühle aber auch so schön und so durfte sie bis heute stehen bleiben.
Schweden hat eine der ältesten Monarchien der Welt. Wir waren zufällig an dem Tag in der Nähe des Schlosses unterwegs, als der Staatspräsident Indiens dort zu Gast war. Sowas habe ich wirklich noch nicht gesehen. In den Straßen standen überall die Mitglieder der Garde, Musikkapellen haben an jeder Ecke gespielt, es wurde durch die Straßen marschiert und letztendlich fuhr König Carl Gustaf mit dem Präsidenten zusammen in einer Kutsche durch die Straßen.
Was mich sehr fasziniert hat: Es gab wirklich an jeder Ecke etwas zu sehen; selbst eine simple Stadtbibliothek sieht von innen total schön aus. Ich hatte das Gefühl, dass man sich in Stockholm wirklich wochenlang aufhalten kann, ohne dass Langeweile aufkommt. Es gibt zahlreiche wunderschöne Kirchen, überall Wasser, tolle Cafés und Restaurants, Museen und schöne Plätze zum Verweilen.
Fazit: Vor allem die Mentalität hat mir besonders gut gefallen. So nette Menschen, die sich wirklich für ihre Mitmenschen interessieren. Man merkt, dass das nicht aufgesetzt ist und ehrliches Interesse dahinter steckt. Egal wo man hinkam, kam man direkt ins Gespräch und wenn man nur einen Kaffee kaufen oder kurz eine Kirche besichtigen wollte. Die Menschen strahlen eine Zufriedenheit und Gelassenheit aus - zumindest im Vergleich zu meiner Heimat - und das war ansteckend. Das Flair in der Stadt, diese Mischung aus modern und alt, ist wirklich sehr gelungen. Es ist überall sehr sauber und durch die Lage am Wasser hatte ich das Gefühl, auch mal wieder richtig durchatmen zu können. Danke und bis bald, Stockholm.
Liebe Sarah, vielen lieben Dank für deinen tollen Bericht. Einige deiner gezeigten Stellen habe ich bei meinen Besuchen in der schwedischen Hauptstadt schon mit eigenen Augen gesehen. Ich bin jedes Mal aufs neue von der Kunst in der Stockholmer Tunnelbanan begeistert und werde bei meinem nächsten Besuch auf jeden Fall die Stadtbibliothek von innen anschauen. Wer noch mehr von Sarahs mitgebrachten Eindrücken aus Stockholm sehen möchte, der schaut einfach auf ihrem Blog LaBelleVue vorbei...