Riddarholmen

Riddarholmen ist eher eine ruhige Ecke inmitten der hektischen Großstadt Stockholm. Viele der alten Adelspaläste wurden in der heutigen Zeit als Regierungsgebäude umfunktioniert. So ist hier vor allem das Justizzentrum von Schweden untergebracht, wie mit beispielsweise dem Svea hovrätt (Appellationsgericht) oder dem Högsta Förvaltningsdomstolen (Oberstes Verwaltungsgericht, veraltet Regeringsrätt). Seit 1756 hat das Svea Hovrätt hat seinen Sitz im Wrangelska Palatset (das Wrangelsche Palais).
Das Wrangelsche Palais am Birger Jarls Torg stammt aus den Anfängen des 16. Jahrhunderts und der Turm gehörte zu einer ehemaligen Befestigungsanlage Gustav Vasas. Von 1652 und 1670 wurde das Anwesen als Palast vom Architekten Nicodemus Tessin d. Ä. für dem Feldmarschall Carl Gustav Wrangel aus- und umgebaut. Das Gebäude zählte im 17. Jahrhundert zu einem der größten Privatpaläste Stockholms mit einer terassenförmigen Gartenanlage mit Seeplatz am Mälaren. Das Wrangelska Palatset war kurzzeitig auch Sitz der schwedischen Königsfamilie, nachdem 1697 die Burg Tre Kronor fast vollständig dem Brand zum Opfer fiel. Letztmalig wurde das Wrangelsche Palais nach einem Brand um 1802 verändert.
Das Riddarhuset (das Reiterhaus) wurde als Versammlungshaus für den schwedischen Adel Mitte des 17. Jahrhunderts errichtet. In der Bauzeit von gut 30 Jahren verwirklichten mehrere Architekten ihre Ideen an diesem Gebäude. Die letzte große Veränderung erfolgte 1807 als freistehende Flügel an das Gebäude angebaut wurden. Das Interieur besetht größtenteils aus dem 17. Jahrhundert. Heute finden im Riddarhuset Feste, Konzerte und ähnliche Veranstaltungen statt, aber auch ein Überbleibsel aus vergangenen Tagen wird hier zelebriert. Alle drei Jahre wird ein Treffen des schwedischen Adels zu einer fürstlichen Versammlung abgehalten, das seit 1869 veranstaltet wird. Überdies werden im Gebäude die Wappen aller schwedischen Adelsgeschlechter (das sind ca. 2600 - von denen heute nur noch 600 leben), auch die der erloschenen, aufbewahrt und ausgestellt.
Einen Besuch ist auf jeden Fall auch die Riddarholmskyrkan wert, denn sie ist die königliche Begräbniskirche. Einst gehörte sie zu einem Franziskanerkloster, das von König Magnus Ladulås an dieser Stelle um 1270 errichtet wurde. Die Kirche selbst enstand erst in der Zeit von 1280-1300. Im 17. Jahrhundert wurden dann Teile des Klosters abgerissen und im 18. Jahrhundert löste sich die dazugehörige Kirchgemeinde auf. Dadurch reduzierte sich die Nutzung der Riddarholmskyrkan als eine Begräbnis- und Gedächtniskirche. Seit 1950 wurde die Kirche nicht mehr als Begräbniskirche der schwedischen Monarchenfamilie genutzt. Die Mitglieder des schwedischen Königshauses werden seit Gustav V., der als Letzter dort bestattet wurde, auf dem Königlichen Friedhof Haga beerdigt.
Die Riddarholmskyrkan selbst ist im spätgotischen Stil errichtet und der hohe Westturm besitzt eine Spitze aus durchbrochenen Gusseisen. Im Inneren der Kirche kann man die Wappenschilder des Seraphinerordens sowie mehrere Grabkapellen und Sarkopharge bewundern.

Helgeandsholmen

Auf der Insel Helgeandsholmen wird von nur zwei Institutionen in Anspruch genommen, dem Medeltidsmuseet und dem Reichstagsgebäude. Das Riksdagshuset (das Reichstagsgebäude)ist heute der alleinige der Sitz des schwedischen Reichstages. Früher war hier auch ein Teil der schwedischen Reichsbank beherbergt.
Das Medeltidsmuseet (das Mittelaltermuseum) entstand aus dem Grund, dass bei Arbeiten für eine Tiefgarage, die unter das Reichtagsgebäude gebaut werden sollte, eine Vielzahl an archäologischen Funden machte. Man entdeckte beispielsweise Fundamente von Häusern aus dem 13. Jahrhundert, Überbleibsel der Stockholmer Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert, Boote aus verschiedenen Zeitaltern, Skelette, Reste einer Apotheke sowie Münzen, Kreidepfeifen und vieles mehr. Um diese unerwarteten Funde der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde die Tiefgarage verkleinert und das Mittelaltermuseum errichtet. Der größte Teil des Museum ist unterirdisch gelegen, genau dort wo die Funde gemacht wurden. Es wurde erstmals 1986 und 2010 nach Renovierungsarbeiten nochmals neu eröffnet.
Im Medeltidsmuseet werden die Ursprünge von Stockholm und die mittelalterliche Entwicklung der Stadt. Die Ausstellung zeigt ungefähr 850 Exponate, die in der Zeit von 1978-1980 freigelegt worden sind, und ist auf einer Fläche von 1750 m² angelegt. Im Museum werden Audio-Führungen in Deutsch, Englisch, Französisch und Schwedisch angeboten. Der jährliche Eintritt kostet 70 SEK und Kinder / Jugendliche bis 19 Jahre haben freien Eintritt. Geöffnet ist das Museum von Juli - August täglich 12-17 Uhr und Mi 12-19 Uhr, im Winter ist immer am Montag geschlossen.

Touristinformation Stockholm

Weiterführende Literatur