Adventsstimmung im Oktober?
Wenn auch mit etwas Verspätung.... Hier mein Bericht über den Weihnachtsmarkt in Sunne.
Julmarknad in Mårbacka
Weihnachtsmänner werden schon zu Ostern produziert, Adventskalender im Supermarktregal, Weihnachtsmärkte im Oktober - wird hier in Schweden mittlerweile wie in Deutschland alles kommerzialiesiert???
Aber Stopp!
Hier in Schweden konnte ich noch keine Weihnachtsmänner finden, keine Adventskalender oder überhaupt etwas das annähernd mit Weihnachten und beginnenden Kommerz in Verbindung gebracht werden könnte. Das Einzigste, was mich überraschte, war die Information über die beginnenden Julmarknads (Weihnachtsmärkte) in den kleinen schwedischen Heimathöfen oder Museen. Wer ein wenig auf Twitter oder facebookgeluschert hat, der konnte mein Erstaunen über dieses Nachricht sehen...
Aber um sich wirklich ein Bild zu machen und den Vergleich mit einem deutschen Weihnachtsmark mal aus dem Kopf zu bekommen, habe ich mich auf die Socken gemacht und den angepriesenen Julmarknad in Mårbacka besucht. Mit im Schlepptau den kleinen Mann, der es einem etwas schwierig gestaltete, ordentliche Fotos zu schießen. Und natürlich ohne Schnee.... Der hätte doch mehr vorweihnachtliche Stimmung erzeugt, so Ende Oktober und eigentlich dem Tag von Halloween oder bevorstehenden Allhelgonahelgen (Allerheiligen).
Doch egal - es waren ja eh Herbstferien und es ist immer schön neue Gepflogenheiten der Schweden zu entdecken oder einen Ausflug zu unternehmen.
So, angekommen in Mårbacka. Der erste Eindruck bestätigt, was ich indirekt vermutete - die schwedischen Weihnachtsmärkte haben so gar nichts mit den deutschen gemein. Klar gab es Buden. Doch die offerierten regionale Speiseprodukte, wie beispielsweise Ziegenfrischekäse (eine Wonne) oder getrocknete bzw. geräuscherte Wurstwaren, und kunsthandwerkliche Kreationen, vom gestrickten Socken, der gefilzten Einlegesohle für mollig-warme Füße bis hin zu kindergroßen Trollen aus Filz oder den berühmten Julböcken und noch vieles mehr. Was mich persönlich richtig begeisterte und leider fototechnisch nicht festgehalten wurde, waren die kleinen Feuerhäufen, um sich aufzuwärmen. Damit dieses Feuer nicht erlosch, waren in Reichweite Birkenholz-Scheite zum steten Nachlegen bereitgelegt.
Als Fazit: Ich kann jedem empfehelen, der auf der Suche nach einem besonderen Weihnachtsgeschenk oder einem Unikat ist und keinen Stress in der Vorweihnachtszeit haben möchte, auf einen dieser kleinen schwedischen Julmarknads zu gehen. Hier wird man mit Sicherheit fündig und ansonsten ist es einfach schön, sich schon ein wenig auf die Adventszeit einstimmen zu lassen. Da ich die großen Märkte eh nicht so gern mag, besuche ich lieber die kleinen regionalen, wo man noch Zeit hat, ein wenig miteinander zu plaudern, den Erzeuger selbst kennen zu lernen und dabei nicht nur der Verkauf im Vordergrund steht, sondern die Überzeugung von der selbstproduzierten Qualität.
Doch lasst die wenigen Fotos, die ich machen konnte, für sich sprechen.