Der schwedische Astrid Lindgren Gedächtnisfond geht an den Niederländer Guus Kuijer
Der niederländische Kinderbuchautor Guus Kuijer bekommt den diesjährigen Astrid-Lindgren-Preis verliehen. Die Auszeichnung wurde heute im schwedischen Vimmerby bekanntgegeben. Der Preis ist mit 5 Millionen Kronen (umgerechnet 563.000 Euro) ausgestattet und gilt als der weltweit höchstdotierteste Preis für Kinder- und Jugendliteratur. Insgesamt waren dieses Jahr 184 Kandidaten aus 66 Ländern nominiert.
Der schwedische Astrid-Lindgren-Gedächtnisfond (Astrid Lindgren Memorial Award (ALMA)) wird im Rahmen einer Zeremonie im Stockholmer Konzerthaus am 28. Mai 2012 übergeben.
Guus Kuijer wurde 1942 in Amsterdam, Niederlande, geboren und war ein eher schlechter Schüler. Nachdem er dreimal die Klasse wiederholen musste, gaben ihn seine Eltern auf ein Internat. Danach absolvierte er eine Ausbildung als Lehrer und arbeite zunächst in diesem Beruf. Während dieser Zeit begann er zu schreiben. Sein erstes Buch schrieb er für die Tochter von Freunden. Seit 1973 ist Guus Kuijer freier Schriftsteller und gab sein Debüt als Autor von Kinder- und Jugendbüchern im Jahr 1975. Er hat mittlerweile über 30 Bücher veröffentlicht, die sich hauptsächlich an Leser auf der Stufe zum Teenager-Alter richten. Bekannt wurde er vor allem mit einer Reihe von Büchern über die kleine Polleke.
Für seine Kinder- und Jugendbücher wurde er international vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem Holländischen Staatspreis für sein Gesamtwerk und in Deutschland bekam er bereits zum zwei Mal den Deutschen Jugendliteraturpreis verliehen.
Seine Werke wurden in mehr als 10 Sprachen, darunter Englisch, Schwedisch, Deutsch, Italienisch und Japanisch übersetzt.
Die Jury würdigte seine Darstellung der kompromisslosen Perspektive des Kindes, die immer in Guus Kuijers Werken präsent ist. Aber gleichzeitig malt er eine scharfsinnige Bild der Welt der Erwachsenen durch seine jungen Protagonisten. Sein Engagement erstreckt sich auf soziale und religiöse Themen gleichermaßen. In seinen Büchern behandelt er aktuelle gesellschaftliche Probleme gleichermaßen wie die existenzielle Frage des Lebens, und die gleichbleibende Botschaft seiner Bücher ist eine Welt, in der Toleranz, Verständnis und Großzügigkeit herrscht.