Der Umzug nach Schweden - Die Hürden einen Umzugslaster zu mieten
Als unser Beschluss nach Schweden zu ziehen sicher war, begannen wir im gleichen Atemzug unser Hab und Gut auszusortieren und dementsprechend auch zu verkleinern. Denn eine Auswanderung ist doch nicht nur ein Umzug um die Ecke, sondern muss längerfristig geplant und organisiert werden. Glücklicherweise mussten wir uns nicht noch um eine Wohnmöglichkeit kümmern, da wir unser Domizil schon vor ein paar Jahren erworben hatten und dort unseren Neuanfang starten wollten.
Also begannen wir im Januar diesen Jahres uns zu überlegen, wie mit unseren Möbeln und Sachen vorgehen. Und da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, beschlossen wir den größten Teil unserer Möbel zu behalten und vielleicht ein Umzugsunternehmen zu beauftragen, welches alles nach Schweden bringt. Da wir jedoch nicht alle Möbel sofort benötigen würden, überlegten wir, einen 20-Fuß-Container zu mieten bzw. zu kaufen - je nach dem welche Option die günstigere Variante wäre.
Nachdem wir alles so durchdacht, abgewogen und für gut befunden hatten, begann ich die Suche nach seriösen Umzugsunternehmen, die auch ins Ausland transportieren und bei denen nicht noch versteckte Kosten zu erwarten wären. Die Recherche spukte zwei Firmen aus, bei denen wir auch anfragten und die uns gern einen Kostenvoranschlag zu unseren Wünschen, Miet- bzw. Kauf-Container zu kommen lassen wollten. Um jedoch einen seriösen Kostenvoranschlag uns unterbreiten zu können, schickte das Unternehmen eine sogenannte Umzugsgut-Liste, auf der wir alle unsere Möbel und eventuell benötigten Umzugskisten auflisten sollten. Nachdem wir alles ordentlich aufgeschrieben hatten und wieder an die Firma geschickt hatten, stellte sich heraus, dass wir ein paar m³ zuviel hatten und der Transport der Sachen nach Schweden sowie die Option des Miet- (sehr teuer) bzw. Kauf-Container (preis- und nachfrageabhängig) doch sehr teuer werden würde.
Mit dem Wissen über unsere zu benötigten m³ holten wir nun ebenfalls Erkundigungen für die Selfmade-Option bei verschiedenen einschlägigen Auto-Mietstationen ein. Die in den Call-Centern erhaltenen Auskünfte waren zum Teil sehr abenteuerlich - egal ob es um den Transport oder den möglichen Preis ging. So meinte beispielsweise ein sehr großes Auto-Vermietungsunternehmen: Die Umzugslaster dürfen Deutschland nicht verlassen, aber Sie können ja den Laster bis Kiel mieten und dann in Schweden wieder einen neuen? Als ich den Herrn im Call-Center fragte, wie er sich denn das vorstelle - so mit Umzugskartons und Möbeln - ob ich dann alle einzeln auf die Fähre tragen solle und in Schweden wieder runter. Konnte er mir dann doch keine richtige Antwort geben. Nicht einmal wichtige Details, wie LKW-Maut oder Sonntags-Fahrverbot konnten beantwortet werden. Einfach unglaublich!
Meine letzte Hoffnung waren dann die Kontaktformulare der einschlägigen Auto-Vermieter (Sixt, Avis, Buchbinder etc.). Also habe ich meine Anliegen dort wieder formuliert, mit der Hoffnung diesmal an der richtigen Stelle herauszukommen. Und ihr werdet es nicht glauben? Es gibt sage und schreiben nur ZWEI Auto-Vermieter (Sixt und Buchbinder) die es einem ermöglichen einen Umzugslaster zu mieten und mit diesem dann seine sieben Sachen ins Ausland, hier in meinem Fall speziell nach Schweden, zu bringen. Wobei die Antwort der Firma Sixt zwei Wochen auf sich warten ließ...
Da ich genaue Angabe meiner Wünsche bezüglich Laster, benötigte Kilometer sowie Dauer der Miete im Kontaktformular gemacht hatte, bekam ich zur positiven Antwort gleichzeitig auch den Mietpreis genannt. Dadurch konnte ich schon eine Vorauswahl treffen, und ich entschied mich bei Buchbinder anzurufen und persönlich Kontakt aufzunehmen. Meine dortige Ansprechpartnerin war sehr nett und stand mit sehr guten Auskünften zu jeder meiner Fragen zur Verfügung. Darüber hinaus ließ das von ihr offerierte Angebot keine Wünsche übrig - der Preis war wirklich im Vergleich zu den professionellen Umzugsunternehmen sehr gut.
Jetzt musste nur noch eine gute Fährverbindung her. Die kann jedoch nicht einfach über die normale Fährpassage gebucht werden, sondern muss extra bei der Frachtabteilung erfragt und bestellt werden. Daraufhin mussten wir unsere Pläne wohl doch nochmals neu überdenken und so wägten wir verschiedene Möglichkeiten ab, ob wir die Vogelfluglinie, Rostock (D) - Trelleborg (SV) oder doch Kiel (D) - Göteborg (SV) nehmen sollten. Nach langem Hin und Her (dem Abwägen zwischen Benzinkosten, Fährkosten und die Länge der zu fahrenden Strecke mit dem Laster) entschieden wir uns schließlich doch für Kiel (D) - Göteborg (SV). Als unsere Fährstrecke feststand, rief ich bei Stena Freight an und hatte dort einen sehr netten Ansprechpartner bei dem ich meine Fährpassage buchen konnte.
So nun kann ich von hier aus nicht mehr viel tun, außer hoffen, dass alles glatt läuft.
Ich bin ja mal gespannt.... - der Countdown läuft und in ein paar Tagen geht es los.