Auswandern - Und dann? Ein Erfahrungsbericht von Ekia
Auswanderung - Ein neues Leben beginnt...
Viele von euch haben vielleicht schon einmal mit dem Gedanken gespielt, einfach alle Zelte in Deutschland abzubrechen und in ein anderes Land zu ziehen. Man hört ja immer wieder Berichte von Auswanderern - sei es im Fernsehen, im Bekannten- oder Freundeskreis. Doch ist es wirklich alles so rosig, wie es sich die Auswanderwilligen erträumt hatten? Mit welchen Schwierigkeiten hat man vielleicht zu kämpfen? Was ist, wenn man wieder ins Heimatland zurückkommt? Fragen über Fragen, die nur jemand beantworten kann, der selbst den Schritt gewagt hat. In der Interview-Reihe Auswandern - Und dann? Ein Erfahrungsbericht von... möchte ich ausgewanderten Deutschen eine Plattform geben, von ihren Erfahrungen zu berichten.
Heute fällt der Startschuss für das erste Interview. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und bin gespannt auf eure Kommentare.
Auswandern - Und dann? Ein Erfahrungsbericht von Ekia
1. Hallo Ekia! würdest du so nett sein und dich kurz vorstellen?
Ich bin die Ekia 55 Jahre alt, und wohne seit 12 Jahren mit meinem schwedischen Mann im Raum Stockholm. Bevor ich meinen Mann traf, wir hatten in Hamburg geschäftlich miteinander zu tun, wusste ich nichts Näheres über Schweden. Schweden war PIPPI, ABBA und IKEA und mehr hat mich auch nicht interessiert. Das hat sich dann geändert, ich war oft hier und habe alles Neue eingesogen. Es war keine Suche sondern offene Neugier und die Möglichkeit überzusiedeln ein lockendes Abenteuer. Ich hatte keine familiären Verpflichtungen in Hamburg und bin alleine ausgewandert, hier bin ich von meinem Sambo empfangen worden.
2. Warum bist du nach Schweden ausgewandert?
Um mit dem Mann zusammenzuleben, den ich liebe. Er hatte sein Leben in Schweden und ich meins in Deutschland. Einer von uns musste neu anfangen und nach vier Jahren Distanzbeziehung habe ich einfach den Entschluss gefasst.
3. Konntest du die schwedische Sprache vorher schon oder hast du sie erst im Land gelernt?
Ich habe sie im Land gelernt. Allerdings hatte ich schon in Deutschland angefangen und konnte bei meiner Übersiedelung die Grundlagen der schwedischen Sprache.
4. Was hat dich an Schweden oder womit haben dich die Schweden am meisten überrascht?
Im Arbeitsrecht. Ich hatte einen so schlechten Arbeitsvertrag, dass wäre in Deutschland nicht durchgegangen. Die Schweden meinen ja, sie hätten das beste Wohlfahrtssystem mit den besten Bürgerrechten und das glaubt die Umwelt auch. Ich habe das aus Deutschland jedoch besser in Erinnerung.
5. Wie hast du die soziale Integration in deinem Umfeld erlebt?
Schwierig. Ich denke, es ist überall schwierig mit über 40 neu anzufangen und neue Freunde zu finden. Aber nicht unmöglich!
6. Nun hast du schon einige Zeit in Schweden verbracht... Inwieweit stimmen deine Vorstellungen mit denen überein als du nach Schweden ausgewandert bist?
Ich hatte keine speziellen Vorstellungen. Bin nicht nach Schweden gezogen, weil ich dachte, dass es besser ist als Deutschland. Und das ist immer noch so. Schweden ist nicht besser oder schlechter als Deutschland - nur anders.
7. Was würdest du schwedischen Neu-Auswanderern als Tipp für einen gelungenen Start mit auf dem Weg geben?
Seid offen für Neues und erwartet kein Bullerbü. Es ist nicht alles Gold was glänzt und es kann sich auch ein Schatz hinter einer hässlichen Fassade verbergen.
Liebe Ekia, vielen Dank für den Einblick in einen kleinen Teil deines Lebens als ausgewanderte Deutsche hier in Schweden. Ich wünsche dir auch weiterhin - Lycka till!
Das nächste Interview gibt es am 10. März 2015. Wenn ihr es nicht verpassen wollt, dann schreibt euch in den Björklunda Newsletter ein.