Glossar
Samen
Die Samen - ein Volk ohne Land.
In Schweden leben ungefähr 20 000 Samen, in den Ländern Norwegen, Finnland und auf der russischen Kola-Insel sind es weitere 50 000. Die Samen sind die Nachfahren eines nomadisierenden Volkes, das - belegbar anhand archäologischer Funde - schon vor mehr als 10 000 Jahren in die heutige Region Sápmi eingewandert ist.
Oftmals wird das Siedlungsgebiet der Samen vereinfacht mit Lappland gleichgesetzt, doch es geht über die Gebiete der gleichnamigen Provinzen Lappland in Schweden und Lapin Lääni in Finnland weit hinaus. Die Samen selbst nennen ihr Siedlungsgebiet Sápmi oder Same Ätnam.
Früher wurden die Ureinwohner Nordskandinaviens "Lappen" genannt, doch das hören sich heutzutage nicht mehr gern. Als sábme (Selbstbezeichnung) Saami oder Samen treten sie seit den 1950er Jahren immer mehr für ihre Rechte ein - dies ist ein Ausdruck neuen Selbstbewusstseins. Es heißt, das bis vor cirka 100 Jahren ihre Sprache keinen Begriff für das Wort Krieg kannte. Das wurde ebenfalls sichtbar in ihrer langen eher defensiven Art - auch als ihr Schicksal dem der Indianer in Amerika zu gleichen begann.
Doch die heutigen Zeiten sind anders - es tagt in Kiruna ein Samenparlament (schwedisch sametinget) und in den Schulen wird in der samischen Sprache unterricht. Mittlerweile haben sie samische Zeitungen und Fernsehkanäle, ja sogar eine Flagge und Hymne. Und doch: Bedeuten diese kleinen Erfolge wenig für den Alltag der Samen. Denn nach wie vor werden sie auf den Gebieten, über die einst ihre Herden gezogen sind, bestensfalls geduldet - wenn nicht eher verdrängt. Im Kampf die erdenen Rechte haben die Samen bis heute keine starke Stimme.
Schullström, Isaac
Isaac Schullström oder Isaac Schullerström war ein schwedischer Bildhauer. Er arbeitete in Karlstad (Värmland) in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und entwarf Altarbilder sowie andere kirchliche Einrichtungen, wie beispielsweise Kanzeln, Altaraufsätze oder ähliches - so auch für die Kirche in Gunnarskog.
Siljansee
Der Siljansee liegt in der schwedischen Provinz Dalarna und ist Schwedens sechsgrößter See. Der Siljansee befindet sich 161 Meter über dem Meeresspiegel und maximale Tiefe beträgt 134 Meter. Der Siljansee entstand vor 365 Millionen Jahren durch einen Meteorit. Dieser Meteorit besaß ungeheuere Kraft und bildete den sogenannten Siljan Ring. Die Seen Siljan, Orsa, Skattungen, Öresjön und die kleinen Seen im Bodadalen sind die Meteoritenkrater des äußeren Rings. Der Krater misst 50 km im Durchmesser, die maximale Tiefe liegt bei 160 m, und ist der größte bekannte Einschlag eines Meteoriten in Europa .
Sjuhäradsbygden
Der Begriff Sjuhäradsbygden bezeichnet das südliche Västergötland und wurde 1919 vom Geograph Sten de Geer definiert. Sjuhäradsbygden meint die Gemeinden Bollebygd, Mark, Svenljunga, Tranemo sowie die Städte Borås und Ulricehamn. Sjuhäradsbygden werden manchmal auch fahrenden bzw. reisenden Kaufleute oder Lieferanten bezeichnet.
Skandinavialoppet
Der Skandinavialoppet ist ein Zusammenschluss verschiedener Radsportveranstalter in ganz Skandinavien, die Radmarathons veranstalten.
Hierbei besteht für die Teilnehmer die Möglichkeit innerhalb von drei Jahren mindestens drei Radsportveranstaltungen erfolgreich zu absolvieren und danach auf Antrag eine Urkunde dafür ausgestellt zu bekommen. Wer an mindestens fünf verschiedenen Radrennen teilgenommen hat, erhält eine dann eine Medaille.
Für die weiblichen Teilnehmer des Skandinavialoppet werden entsprechend kürzere Touren angeboten, da davon ausgegangen wird, dass nur wenige Frauen diese langen Etappen fahren können.
Teilnehmende Radsportveranstaltungen sind beispielsweise:
- Vätternrundan, Schweden, 300 km
- Vänern Runt, Schweden, 550 km
- Telemark Tours, Norwegen, 252 km
- Styrkeprøven, Norwegen, 540 km
- Själland Rundt, Dänemark, 292 km
Für Frauen gelten die sogenannten Skandinavian Lady Tours:
- Monica Tour, Norwegen, 80 km
- Tjejvättern, Schweden, 90 km
- Tjej-Pirkka, Finnland, 70 km
- Hilda-Trampen, Schweden, 44 km
Mehr könnt ihr auf der Homepage des Skandinavialoppet erfahren.
Skåne (Skåne län)
Die schwedische Provinz Skåne län ist die südlichste aller schwedischen Provinzen (läns). Die Provinzhauptstadt ist Malmö. Die schwedische Provinz Skåne län entstand 1997 aus dem Zusammenschluss Malmöhus län, Kristianstads län und einem kleinen Teil von Halland. Die Provinz besteht aus 33 Komunen: Bjuv, Bromölla, Burlöv, Båstad, Eslöv, Helsingborg, Hässleholm, Höganäs, Hörby, Höör, Klippan, Kristianstad, Kävlinge, Landskrona, Lomma, Lund, Malmö, Osby, Perstorp, Simrishamn, Sjöbo, Skurup, Staffanstorp, Svalöv, Svedala, Tomelilla, Trelleborg, Vellinge, Ystad, Åstorp, Ängelholm, Örkelljunga, Östra Göinge.
Socken
In Schweden, bezeichnete das Wort Socken ursprünglich eine Gemeinde in der Schwedischen Kirche (Pfarrkirche oder dt. Kirchspiel (kleinste territoriale Einheit der Kirche)), aber nicht die Stadt als solches. Die Pfarreien (Kirchspiele) übernahmen schon während des Mittelalters nicht-kirchliche Administrationsaufgaben, die dann im 17. Jahrhundert ausgeweitet wurden. Das beschlussfassende Organ war die Gemeindeversammlung, (schwedisch sockenstämma) deren Vorsitzender der Pastor bzw. Pfarrer war. Im Jahre 1843 wurde eine Trennung zwischen ziviler und kirchlicher Verwaltung vorgenommen. Hierbei übernahm der Gemeinderat (sockenstämma) die bürgerlichen Angelegenheiten und der Kirchenrat (kyrkoråd) die kirchlichen Angelegenheiten. In der Gemeindereform von 1862 wurde diese Trennung endgültig gefestigt. Dabei wurden die bürgerlichen Verwaltungsaufgaben der neugebildeten Landgemeinde (landskommun) übertragen, und für die kirchliche Administration die Kirchengemeinde (församling) gebildet. Die Gemeindereform von 1952 hob diese Einteilung schließlich auf. Heutzutage wird in der Regel in der Verwaltungssprache församling als Bezeichnung für die Kirchengemeinde verwendet. Jedoch hat sich das Wort socken zur Bezeichnung der alten territorialen Einheiten bis heute erhalten.
Stockholm
Das schwedische Stockholm (Stockholms län) wird oft als das "Venedig des Nordens" oder die "Schönste Hauptstadt Europas" bezeichnet. Der Grund für diese Aussagen liegt in der Tatsache, dass Stockholm eine selten schöne Lage durch die Einbettung zwischen einem See und Meer, Schären, Wäldern und hohen Felsen besitzt.
Stockholm ist die größte Stadt in Skandinavien, die Hauptstadt des schwedischen Königreichs sowie die Provinzhauptstadt von Stockholms Län. Die Hauptstadt ist seit dem Jahr 1643 Residenz des schwedischen Königs und überdies der Sitz der Ministerien, des Reichstags und höchsten Gerichts Schwedens sowie der Sitz des katholischen Bischofs und der evangelischen Kirche. Darüber hinaus sind im schwedischen Stockholm eine Universität und mehrere Hochschulen angesiedelt.
Die Stadt besitzt noch eine Vielzahl an alten Prachtbauten und einen historischen Stadtkern aus den vergangenen Jahrhunderten, da Stockholm durch seine liberale Haltung aus den beiden Weltkriegen unbeschadet hervorging.
Straßenverkehr Schweden
Die Bestimmungen im schwedischen Straßenverkehr sind:
- Stadtverkehr: 50 km/h
- an Schulen: 30 km/h
- außerorts: 70 bzw. 90 km/h
- Autobahn: 110 km/h.
Darüber hinaus herrscht in Schweden auch tagsüber die Pflicht mit Licht zu fahren. Mehr könnt unter: Straßenverkehr Schweden
Strindberg, Johan August
Der schwedische Schriftsteller Johan August Strindberg (22.1.1849 - 14.5.1912) kam in Stockholm (Stockholms län) als viertes von insgesamt acht Kindern des Dampfschiffkommissionärs Carl Oscar Strindberg und der früheren Haushaltsangestellten Ulrika Eleonora (Nora) Norling zur Welt. Die Familie führte ein dem Mittelstand ensprechendes Leben. Von den 1870er Jahren bis zu seinem Tod dominierte er das literarische Schweden, war ständig umstritten und oft in persönliche Konflikte verwickelt. Zu seinem umfangreichen literarischen Werk gehören Romane, Novellen und Dramen, die zu den Klassikern schwedischer Literatur zählen. Im Mai 1867 legte Strindberg sein Abitur ab und begann in Uppsala das Studium der "Ästhetik und lebenden Sprachen". Neben dem Studium versuchte der schwedische Künstler sein Geld als Scharfschütze oder Prediger zu verdienen. Doch hauptsächlich war er vor allem als Grundschul- und Hauslehrer tätig. Neben dem ersteren Studium nahm Strindberg bald darauf ein Medizinstudium auf, brach beide Studien jedoch im Jahre 1869 ab, um sich an einer Karriere als Schauspieler zu versuchen. Auf Grund mangelnden Erfolgs entschied er sich in den 1870er, sein Studium in Uppsala wieder aufzunehmen und fortzusetzen. Strindberg begann während seiner Studienzeit mit dem Schreiben. Nach zwei Jahren zwang ihn jedoch seine finanzielle Situation das Studium endgültig abzubrechen und nach Stockholm zurückzukehren. Dort versuchte er sein Geld als Journalist zu verdienen und eine Anstellung bei einer Tageszeitung zu erhalten. In dieser Zeit entstand die erste Fassung von Mäster Olof (Meister Olof). Im Jahre 1873 arbeitete er als Redakteur bei der schwedischen Tageszeitung Dagens Nyheter. Ein Jahr später fand er in der Königlichen Bibliothek eine Anstellung als Sekretär, die Strindberg bis 1882 ausführte. Sein literarischer Durchbruch kam im Jahre 1879 mit der Herausgabe von Röda rummet (Das rote Zimmer), einem satirischen Gesellschaftsroman, und der Aufführung von Mäster Olof (über den schwedischen Reformator Olaus Petri). Er war mit der Finnlandschwedin und Schauspielerin Siri von Essen als auch der Journalistin Maria Friederike (Frida) Uhl und der jungen schwedischen Künstlerin Harriet Bosse verheiratet. Jedoch hielten alle drei Ehen nicht. Vor allem nach der Ehe mit Frida Uhl durchlebte Strindberg einen ausgesprochen düsteren Abschnitt in seinem Leben. In dieser Zeit litt er unter Wahnvorstellungen, Realitätsverlust und Depressionen. Diese düstere Phase wird auch "Inferno-Krise" genannt, da Strindberg die Erfahrungen dieser Zeit vor allem in seinem Roman Inferno. Legender. (1897, Inferno. Legenden.) in Form von autobiografischen, teilweise verklärten Dokumentationen verarbeitete. Besondere Bedeutung hatte die Gründung des Intimen Theaters am 26. November 1907 in Stockholm für Strindberg - hier brachte er sich mit Begeisterung als Stifter, Dramaturg und Regisseur ein. Zusätzlich schrieb er zahlreiche Stücke nur für die Bühne des Theaters. In seinen letzten Jahren zog Strindberg in die Drottninggatan 85, in den so genannten "Blauen Turm", in dem sich heute das Strindberg Museum und der Sitz der Strindberg-Gesellschaft befindet. Während dieser letzten Jahre nahm er den gesellschaftskritischen Bereich wieder auf, was eine sehr deutliche Debatte auslöste. Dadurch wurde Strindberg zur Ikone der Arbeiterbewegung. In seinen letzten Werken, En blå bok (Ein Blaubuch, 1907) und dem Stationendrama Stora landsvägen (Die große Landstraße, 1909), kritisiert der schwedische Schriftsteller die Wissenschaft und bezieht Stellung für die Religion. Interne Streitigkeiten führen im Jahre 1911 zur Schließung des Intimen Theaters. Am 14. Mai 1912 stirbt Strindberg in Stockholm - kaum einen Monat nach dem Tod seiner ersten Frau Siri von Essen. Er wurde auf dem Stockholmer Nordfriedhof Norra begravningsplatsen begraben.
Svensk Inlandsbanan (Schwedische Inlandsbahn)
Die schwedische Inlandsbahn (Svensk Inlandsbanan) ist eine historische Eisenbahnlinie, die zwischen den Städten Kristinehamn (Värmland) im Süden und Gällivare (Norrbotten) im Norden entlang läuft. Die Eisenbahnlinie besitzt eine Gesamtstrecke von 1.288 km, wovon auch die Strecke Östersund - Brunflo mit 15 km und die Strecke Stockholm-Ånge-Storlien eingerechnet sind. Heutzutage wird die schwedische Inlandsbahn (Svensk Inlandsbanan) in eine nördliche und eine südliche Strecke aufgeteilt. Die südliche Strecke verläuft an den Städten Östersund - Mora - Kristinehamn - Persberg. Wobei die 160 km von Filipstad (Värmland) bis Lomsmyren, südlich von Mora (Dalarna), komplett für den Verkehr gesperrt und nur für Draisinefahrten geöffnet ist. Die nördliche Strecke führt von Östersund (Dalarna) nach Gällivare (Norrbotten). Begonnen wurde mit dem Bau der Eisenbahnlinie 1907 und im Jahre 1927 wurde sie komplett fertiggestellt. Der Grundgedanke der schwedischen Inlandsbahn (Inlandsbanan) war die Schaffung einer Eisenbahnhauptlinie, die den Norden und das mittlere Schweden miteinander verbindet und natürlich auch das Alltags- und Wirtschaftsleben in diesen Regionen stärken soll. Gleichzeitig sollte die Bahnlinie eine Entlastung für die nördliche Hauptlinie in Kriegszeiten bringen.
Systembolaget
Das Systembolaget ist in Schweden ein staatlich geführter Laden, in dem alkoholische Getränke mit einem Alkoholgehalt über 3,5% verkauft werden dürfen. Denn in Schweden dürfen nur diese Geschäfte oder lizensierte Lokale hochprozentigeren Alkohol ausschenken bzw. verkaufen.
Sörman, Simon
Der schwedische Künstler Gustav Simon Sörman, wurde am 7. Juni 1905 in Arvika (Värmland) geboren, starb dort am 23. Februar 1963. Seine Kirchenmalerei ist in mehreren schwedischen Kirchen, wie in der Gåsborns kyrka, Rämmen kyrka, Sunne kyrka, Trefaldighetskyrkan Arvika, Hakkas kyrka, Överluleå kyrka, Brännemo kapell, Baltaks kyrka, zu bewundern. Neben seinem Künstlerdasein unterrichtete er als Professor an der Königlichen Kunsthochschule (Kungliga Konsthögskolan) in Stockholm (Stockholms län).